Digitalisierung & KI sind die künftigen Herausforderungen
Olivetti DVS, DATEV e.G.
Sämtliche Herausforderungen der kommenden Jahre sind in den meisten Betrieben längst Thema, auch in einer Steuerkanzlei wie Pickel & Partner. Die Stichworte lauten: Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Fachkräftemangel und Globalisierung. Zu wissen, woher wir kommen, hilft uns dabei, einen klugen Weg in die Zukunft zu finden. Unseren Ausblick, mit dem wir unsere Jubiläumsbroschüre beschließen, startet deswegen nochmal mit einem kurzen Rückgriff in die Vergangenheit, ehe wir uns den Chancen für uns und unsere Mandanten zuwenden. In ihrer Broschüre „Die DATEV heute“ aus dem Jahr 1973 schrieb die Genossenschaft, die heute der größte Softwareanbieter der Branche in Deutschland ist: „Ohne Datenverarbeitung geht es nicht mehr. Das ist die erste Erkenntnis. Die zweite: nicht jedes Unternehmen kann sich eine eigene EDV-Anlage leisten.“ Die Richtigkeit der ersten Erkenntnis ist unbestritten, die zweite Erkenntnis sollte so jedoch schon bald nicht mehr zutreffend sein.
Wurden im Jahr 1966 noch die Daten in eine größere Maschine namens Telebanda eingegeben und per Lochstreifen postalisch an die DATEV geschickt, so erstand man ab 1984 schon einen Computer für knapp 10.000 DM, der per Datenfernübertragung mit dem Rechenzentrum der DATEV kommunizieren konnte. Die Arbeit in einer Steuerkanzlei ist heute ohne Datenverarbeitung oder, anders gesagt, ohne Digitalisierung nicht mehr denkbar. Von den Anfängen bis zur heutigen Technik sind gerade einmal etwas mehr als 50 Jahre vergangen, wobei der größte Schub in den letzten 20 Jahren erfolgt ist. Diese Entwicklung wird sicherlich noch weiter voranschreiten und auch das Berufsbild unserer Branche verändern. Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden die Themen der nahen Zukunft sein. In Steuerkanzleien sind diese Themen heute schon anzutreffen: Belege der Buchhaltung werden digital verarbeitet, das System macht daraus Buchungsvorschläge und lernt mit der Zeit, diese Vorschläge noch besser zu machen. Die Entwicklungen in diesem Bereich sind äußerst beachtlich und in der Zukunft werden wir wohl erleben, dass große Teile der Finanz- und Lohnbuchhaltung sowie Steuererklärungen fast automatisch verarbeitet werden können.
Als Kanzlei sehen wir durch diese Entwicklungen große Chancen, die wir in den kommenden Jahren verstärkt nutzen möchten. Wenn weniger Zeit für Arbeiten aufgewendet werden muss, die auch automatisiert erledigt werden können, sind wir in der Lage, unser Know-how und Engagement für unsere Mandanten in anderen Bereichen einzubringen. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren unseren Mandanten weiterhin ein großes und tief gehendes Beratungsportfolio anbieten zu können, welches die Themen der Zeit abdecken wird.
Das Steuerrecht wird sicherlich nicht einfacher, zumal durch die Globalisierung auch internationale Regelungen und Standards zu beachten sein werden. Das Thema der Unternehmensnachfolge wird, nicht zuletzt auch durch den demografischen Wandel, eine stärkere Bedeutung erlangen. Themen wie E-Commerce, Blockchain oder auch Kryptowährung werden zukünftig weitere neue steuerliche und betriebswirtschaftliche Fragestellungen aufwerfen, die es zu beantworten gilt. Bei all diesen und weiteren Themen einen kompetenten und zuverlässigen Partner an der Seite zu haben, wird künftig noch wichtiger sein, als es das heute schon ist. Dieser Partner werden wir für unsere Mandanten auch weiterhin sein. Das Werben um Verstärkung und Nachwuchs wird künftig wohl noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden in einer Steuerkanzlei haben sich in der Vergangenheit schon gewandelt und werden sich künftig noch weiterentwickeln. Sie sind heute schon ausgewiesene Expertinnen und Experten in den Bereichen Rechnungswesen, Steuer- und Bilanzrecht. In den vergangenen Jahren erweiterte sich das Kompetenzfeld noch um den Bereich der Digitalisierung und dieser Bereich wird sicherlich noch stärker anwachsen. Künftig werden Beschäftigte in einer Steuerkanzlei ihre Mandanten nicht nur in den bestehenden Themenfeldern beraten, sondern auch noch ihre Expertise in die Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen ihrer Mandanten einbringen. Sie werden fachkundige Ansprechpersonen sein, die ihren Mandantinnen und Mandanten bei den vielen neuen Themen mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Unsere Aufgabe wird es auch sein, weiterhin Menschen für unseren Beruf zu begeistern, ihre Talente zu erkennen, sie zu fördern und Raum für individuelle Entwicklung zu lassen. Die Themen Aus- und Weiterbildung, welche schon immer ein fester Bestandteil unserer Kanzleiphilosophie gewesen sind, werden wir künftig noch weiter intensivieren und den neuen Anforderungen anpassen. Unsere Kanzlei ist schon seit Jahren präsent auf Ausbildungsmessen, begeistert Schülerinnen und Schüler in Schulvorträgen und arbeitet eng mit der Steuerberaterkammer in Fragen der Ausbildung oder mit Trägern von Umschulungsmaßnahmen zusammen, um das bestehende Team zu verstärken. Zusätzlich haben wir ein Team von Ausbildungstutoren gebildet, die sich intensiv um die Bedürfnisse unserer Auszubildenden kümmern, und sind in den sozialen Medien aktiv, um auch dort Menschen zu erreichen. Dieses Engagement werden wir auch in Zukunft beibehalten und erweitern. Die Arbeitswelt wird sich aber in den kommenden Jahren insgesamt noch weiter wandeln. Durch die Digitalisierung wird es nicht mehr ganz so wichtig sein, von welchem Ort aus die Menschen arbeiten. Wichtiger wird es sein, dass sich Arbeit und Privatleben miteinander gut vereinbaren lassen, sich womöglich auch ergänzen. Kanzleien und ihre Beschäftigten werden hier künftig miteinander neue Wege gehen und sicher gute Antworten finden. Unsere Kanzlei hat sich in den vergangenen 50 Jahren bereits vielen neuen Fragestellungen stellen müssen und ist dabei stets mit der Zeit gegangen, ohne dabei die vorhandenen Grundwerte aus den Augen zu verlieren. Diese Agilität wird uns in der Zukunft sicher helfen, wie auch immer sie aussehen mag.